Die Brennnessel macht Karriere

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Birgit

Birgit

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Archiv-Redaktionsbeitrag 2001/2002

Glatter als Leinen und glänzender als Seide, der neue Stoff aus der unverwüstlichen Brennnessel.​
Unkraut vergeht nicht!
Seit dem 15. Jahrhundert versuchen Geschäftsleute die Nesselgarn-Herstellung voran zu treiben. Die erste Manufaktur für Nesselzwirn gab es schon 1723 in Leipzig. Sie schaffte aber den Durchbruch in keiner Weise. Vor etwa 130 Jahren haben dann deutsche Wissenschaftler die​
Nessel zur Stoffherstellung erkannt. Die Baumwolle war sehr knapp, und es musste ein Ersatz gefunden werden. So gab es zuerst das Nesseltuch, dies​
wurde nur für arme Leute verwendet. Im ersten Weltkrieg gab es dann für die Reichen auch bald keine Baumwolle mehr, und so gründete sich in Berlin eine​
Nessel Anbau Gesellschaft. Der Slogan hieß "Sammelt Brennsessel", aber leider fehlten die Fabriken, die daraus Stoffe hätten erstellen können. Erst​
im 2 Weltkrieg wurden Uniformen daraus angefertigt. Nach Kriegsende gab es wieder Baumwollstoffe und so waren die Brennnesseln wieder «Unkraut».​
Der Unternehmer Heinrich Kranz versucht seit 5 Jahren, diesen Stoff an den Mann / die Frau zu bringen. Der umweltbewusste Manager versichert, dass​
Stoffe aus Brennnessel weich wie Seide seien. Den Gang an die Börse hat er im Januar 2000 gewagt. Im Wendland und Lüchow soll die neue ökologische​
Textilindustrie entstehen, da hier der Boden sehr gut für die *Unkrautpflanze* geeignet ist. Er hofft auf Aktionäre, die auf Rendite und​
Öko stehen. Immer mehr Menschen jedenfalls legen Wert auf Kleidung aus Naturmaterialien. Der Unternehmer setzt auf eine Herstellung von 10.000​
Tonnen Fasern im Jahr. Es sollen auch keine chemischen Mittel eingesetzt werden, da gerade bei dieser Pflanze das Gleichgewicht der Natur sehr gut​
ausgeprägt ist. Wichtig ist der Stamm der Pflanze, denn der enthält die meisten Fasern. Brennnesselfasern sind lang und reißfest, vergleichbar den​
Seidenfasern. Diese Faser eignet sich sehr gut, um daraus strapazierfähige, langlebige Kleidung herzustellen. Die ersten Stoffproben werden auf den​
Stoffmessen schon vorgestellt, und die enormen Vorordern zeigen den richtigen Weg. Zurück zur reinen Naturfaser?​
Ich für meinen Teil würde es mir sehr wünschen, denn die vielen Giftstoffe in den jetzigen Kleidungsstoffen können einem jeden Spaß an der Textilie​
verleiden.​
Mein Forum hat viel Platz für eure Meinung zum Thema: "Giftstoffe" in den Kleiderstoffen von heute​
 
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